Meine kleine Enkeltochter und das Schneckenband

Wenn ihr mir auf Instagram folgt, habt ihr sie schon gesehen: meine Schneckenbänder. Sie kommen aus der Waldorfpädagogik und sollen die Phantasie und Kreativität der Kinder anregen und beflügeln. Sie schulen die Feinmotorik und Geduld.

Ganz wichtig: Bitte niemals unbeaufsichtigt damit spielen lassen! Es besteht Strangulationsgefahr!

Auf Anfrage einer Freundin der Familie habe ich für ihre beiden Kinder Schneckenbänder (3 cm breit und 150 cm lang) gehäkelt und habe mich ein wenig darüber informiert. Ihre Kinder lieben sie und das freut mich sehr. Ohne ihr Band gehen sie nirgends hin und es gibt Tränen, wenn es mal verlegt und unauffindbar ist.

Also, gleich noch ein Band für meine Enkeltochter gehäkelt. Aber sie kann noch nicht wirklich etwas damit anfangen. Sie rollt es ab, schaut mich an, gibt es mir wieder und das war´s. Viel lieber schaut sie zigmal das gleiche Bilderbuch an, will es vorgelesen bekommen und dann „liest“ sie es mir vor. So herzig, wie sie mir dann genau erzählt, wer was gerade macht und was sie auf den Bildern alles sieht. Da geschieht nämlich so viel mehr, als in dem eigentlichen Text passiert.

Oder wir bauen Türmchen, singen Lieder, spielen mit der Puppe, malen, tollen herum und gehen raus ins Freie – uns wird nie langweilig.

Ich habe immer versucht, meine drei sehr unterschiedlichen Kinder zu fördern und ihnen kreativen Freiraum zu schaffen. Ehrlich gesagt gehörten Schneckenbänder nicht dazu. Wir spielten mit Spielzeug und Haushaltsgegenständen, bastelten mit allem was so anfiel etwas Neues (heute nennt man es ja upcycling) und kommunizierten sehr viel. Ich habe ihnen immer viele Ideen und verschiedene Materialien angeboten. Wir sangen Lieder, bauten Höhlen und waren viel draußen.

Genau so halte ich es auch mit meiner Enkelmaus. Also kommt das Schneckenband mit in ihre Spielzeugkiste und wird immer mal wieder (beaufsichtigt) herausgeholt. Ich bin schon gespannt, was für Ideen und Spielmöglichkeiten bei uns daraus entstehen.